Kaum ist es mal warm und sonnig, kommen Zweibeiner mit ihren Picknick-Decken an den See – so wie vergangene Woche. Da hatte es sich eine Familie am Ufer bequem gemacht. „Oh nein, wir haben den Korkenzieher vergessen“, sagte plötzlich der Mann, eine Flasche Wein in der Hand. Er versuchte noch, den Korken mit einem Schlüssel aus dem Flaschenhals zu pulen – ohne Erfolg. „Dass ein Stück Baum so stur sein kann!“, schimpfte er. Später fragte mich Klara verwundert, wie ein Baum in die Flasche gekommen sei. „Ich dachte, da sei Wein drin“, quakte sie. „Stimmt“, schnatterte ich. „Aber Weinflaschen sind tatsächlich oft mit einem Korken verschlossen – und das ist ein Stück von einer Korkeiche.“ Diese Bäume mögen es schön warm. Sie wachsen in vielen Mittelmeerländern, viele auch in Portugal. „Aus der Rinde der Korkeiche werden Flaschenkorken gemacht“, quakte ich. „Zumindest einige. Heute gibt es nämlich immer mehr Korken aus Kunststoff.“ Für einen Verschluss aus der Korkeiche wird die äußere Rindenschicht abgeschält. Sie wächst in neun bis zwölf Jahren wieder nach. So liefert jede Korkeiche genug Material für bis zu 4000 Weinkorken. Die Korkstücke werden erst getrocknet und später gekocht. So werden sie weich und sauber. Danach werden die Korken aus den Rindenstücken ausgestochen. Steckt man sie in Flaschenhälse, quellen sie auf und schließen die Weinflaschen dicht ab. Eure Paula