Hut ab für den ehrlichen Finder

von Redaktion

Ein Asylbewerber aus dem Iran findet einen Geldbeutel mit 1000 Euro

Holzkirchen – Ein glückliches Ende, wenn auch mit Umwegen, hat am Montagabend die verzweifelte Suche nach einem verlorenen Geldbeutel in Holzkirchen (Kreis Miesbach) genommen. Auf der Fahrt zum Einkaufen war Hermann Fischbach (59) das Portemonnaie aus der Hosentasche gefallen – und mit ihm sämtliche persönlichen Ausweisdokumente und 1000 Euro Bargeld.

„Das war mein gesamtes Monatsbudget“, erzählt Fischbach tags drauf. „Das wäre eine Katastrophe gewesen.“ Dass er den schon sicher verloren geglaubten Geldbeutel dennoch nur ein paar Stunden später wieder in Händen hielt, verdankt er einem „vorbildhaften“ Finder. Hassan Farasat, ein 30-jährige Asylbewerber aus dem Iran, hatte den Geldbeutel auf der Straße gefunden. Eigentlich wollte er ihn direkt bei Fischbach zuhause abgeben. Die Adresse stand ja auf dem Ausweis. Doch der Holzkirchner war nicht in seiner Wohnung, und so machte Farasat sich auf den Weg zur Polizeiinspektion. Kurios: Auf der Dienststelle verpassten sich Farasat und Fischbach nur knapp. Letzterer hatte wenige Minuten zuvor eine Verlustanzeige aufgegeben, war inzwischen aber wieder auf der Suche nach seinem Ledergeldbeutel.

Die Polizei konnte Fundstück und Besitzer schließlich zusammenbringen. Auf einen Finderlohn verzichtete Farasat derweil. „Das ist nur menschlich, ich kann dafür nichts annehmen“, sagt der ehrliche Finder. Aus Dankbarkeit will ihn Fischbach allerdings zum Essen einladen. „Er hat sich echt Mühe gemacht“, sagt der sichtlich erleichterte Holzkirchner. „Hut ab.“ Florian Prommer

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