An Weihnachten ein riesiger Tisch voller Leckereien: Das wäre der Traum meiner Entenfreundin Klara. „So wie ich es neulich in einem Märchenbuch gelesen habe“, quakte sie. „Schade, dass das nur eine schöne Geschichte war.“ Meine Entenfreundin Agnes lachte. „Das war doch kein Märchenbuch!“, schnatterte sie. „Auch wenn es darin um Ludwig II. ging, der oft Märchenkönig gequakt wird.“
Der ließ nicht nur märchenhaft, Schlösser bauen. Er ließ es sich auch beim Essen gut gehen – ganz besonders an Weihnachten. Davon hatte Klara in einem Buch gelesen. „Ein Zweibeiner kann doch nie im Leben zwölf verschiedene Speisen an einem Abend essen“, quakte sie ungläubig. Sie hatte von verschiedenen Braten gelesen, von Fasan, Rind und Fisch. Es gab auch noch Pfannkuchen, Wildpilze, Pasteten, Bratäpfel und Vanilleeis. „Das kann doch niemand alles auf einmal verschlingen!“, schnatterte Klara. Vielleicht ist das viele Essen auch dem König damals nicht gut bekommen. Noch dazu, weil der Märchenkönig Süßes liebte und zwischen den Hauptgängen oft Bonbons und Lakritz aß. Das macht dick, auch einen König. Noch trauriger finde ich aber, dass er ziemlich einsam war. König Ludwig hat nämlich an Weihnachten oft allein gefeiert und gegessen. Er wollte niemanden sehen. Dabei schmeckt das Essen doch viel besser, wenn man es gemeinsam schnabuliert. Eure Paula