Wie aufgescheuchte Hühner rennen die Zweibeiner zurzeit in der Stadt herum. Wenn ich von der Zeitungsredaktion zurück an den See fliege, schaue ich ihnen manchmal dabei zu. Dann sehe ich, wie sie von einem Geschäft zum nächsten hetzen und ihre Tüten immer voller werden. „Ich würde so gern meinen Schnabel in all diese Tüten stecken“, quakte ich später meinen Entenfreundinnen am See. Klara nickte. „Da sind sicher die schönsten Geschenke drin“, quakte sie verträumt. Auch wir Enten schenken uns zu Weihnachten Kleinigkeiten – Ehrensache, wir haben uns schließlich sehr lieb. Dabei sind Geschenke unter Tieren etwas Besonderes. „Am großzügigsten sind meist die Männchen“, quakte Agnes. „Doch machen sie Geschenke, um damit ihr Herzens-Weibchen für sich zu gewinnen.“ Sie erzählte uns von Delfinen, die keine Mühen scheuen, um ihre Liebste zu beeindrucken. Die Männchen schwimmen ihr mit einem Geschenk hinterher. „Am liebsten mit einem Schwamm“, quakte ich. „Damit meine ich keinen Spülschwamm, sondern ein Meerestier.“ Diese Tiere heften sich mit ihrem Fuß am Meeresboden fest. Will sie jemand abreißen, wehren sie sich mit Gift. „Es ist also nicht so einfach für einen Delfin, einen Schwamm mit der Schnauze zu fassen zu bekommen“, quakte ich. „Wenn ein Delfinmann das schafft, weiß seine Herzensdame, dass er schlau und stark ist.“ Eure Paula