München – Ausgerechnet schwache, hilfsbedürftige Opfer suchte sich Kay P. (32) heraus: Er zog durch Altenheime und plünderte die Schmuckkästchen und Geldbeutel von betagten Senioren – bis ihm ein Altenpfleger in Dachau das Handwerk legte. Nun hat der heroinsüchtige Täter die Quittung bekommen. Das Landgericht München II verurteilte ihn wegen vierfachen Diebstahls, schweren räuberischen Diebstahls und vorsätzlicher Körperverletzung zu sechs Jahren Haft. Vorab muss er erst einmal ein Jahr im Gefängnis absitzen, bevor er in die Entziehungsanstalt kommt, wo voraussichtlich zwei Jahre lang seine Heroinsucht therapiert wird.
Der Nürnberger ist seit vielen Jahren süchtig und dadurch in die Beschaffungskriminalität abgerutscht. In seinem letzten Wort sagte er: „Ich möchte mich noch mal entschuldigen für die ganze Geschichte, wenn sie überhaupt zu entschuldigen ist.“ Er versuche jetzt, „den geraden Weg zu gehen“. Die anstehende Therapie sei „kein Kindergarten“. „Das ist harte Arbeit, die man da leisten muss.“ Er habe jetzt erkannt, dass er „ein ernsthaftes Problem“ habe. Zuvor seien alle Therapien gescheitert, weil er das nicht erkannt habe. Ein Psychiater hatte im Prozess zur Entzugsklinik geraten.
Kay P. hatte in vier Seniorenheimen in Waiblingen, Wolnzach und Erlangen Schmuck und Geld im Wert von rund 3300 Euro erbeutet. Am 15. Juli vorigen Jahres landete er bei einem Dealer in Dachau – und stieg auch dort gleich in ein Altenheim ein. Doch zwei Pfleger stellten ihn zur Rede. Als P. floh, verfolgte ihn einer der Pfleger und schnappte ihn. Obwohl der Täter zubiss, ließ der Verfolger nicht ab und überwältigte ihn. nina gut