Tuntenhausen – Spätestens am 1. September 2021 soll das neue Kinderhaus am Ortsausgang von Tuntenhausen mit 100 Plätzen für Krippe und Kindergarten eröffnet werden. Fast in jeder Gemeinderatssitzung steht das Thema deshalb auf der Tagesordnung, werden Weichen gestellt, der Flächennutzungsplan modifiziert, die Einwände der Träger öffentlicher Belange abgewogen, der Bebauungsplan angepasst, Gestaltungsvarianten vorgestellt und erste Aufträge vergeben. Nun ging es um den künftigen Träger des neuen Kinderhauses.
Die Gemeinderäte hatten es sich damit nicht einfach gemacht, schließlich wollen sie einerseits eine möglichst bunte Trägervielfalt für ihre Einrichtungen, andererseits aber auch einheitliche Bedingungen und Elternbeiträge im Gemeindegebiet garantieren. Fünf Interessenten hatten sich um eine Trägerschaft für den neuen Kindergarten in Tuntenhausen beworben. In ihrer Dezember-Sitzung plädierten die Gemeinderäte mehrheitlich dafür, nur den ortsnahen Bewerbern die Gelegenheit zu geben, dem Gemeinderat ihr Konzept vorzustellen. Damit waren die Mitbewerber Kinderzentrum Kunterbunt gGmbH aus Nürnberg und die Kind und Beruf gGmbH aus Stuttgart aus dem Rennen.
Nun stellten die Kita Nano GmbH, die Katholische Pfarrkirchenstiftung St.-Johann-Baptist Beyharting und der Kreisverband Rosenheim des BRK ihre Konzepte vor. Thematisiert wurde dabei auch die mögliche Defizitübernahme.
Defizitübernahme in Gemeinde geregelt
Für das BRK, das im Landkreis Ebersberg mehrere, im Landkreis Rosenheim aber noch keine Kindereinrichtungen betreibt, kam eine anteilige Defizitübernahme nicht in Frage. Die Räte sprachen sich einstimmig gegen den Träger aus.
Die KiTa Nano GmbH ist in der Gemeinde keine Unbekannte. Sie führt zwei Waldkindergärten mit jeweils einer Gruppe in Tuntenhausen und in Großkarolinenfeld sowie in Bad Aibling eine Krippe. Defizite gegenüber der Gemeinde wurden noch nie angemeldet. Würden Defizite erwirtschaftet, müsste die Gemeinde 80 Prozent und der Träger 20 Prozent übernehmen. Dieser Regelung hatte die Nano GmbH auch für den Fall einer Trägerschaft des neuen Kinderhauses zugestimmt. Sieben Gemeinderäte stimmten für diesen Träger, 13 dagegen.
Träger von drei
Kitas in der Gemeinde
Genau umgekehrt (13:7) war die Stimmverteilung, als es um den Kindergartenverbund Beyharting und dessen Konzept für das Kinderhaus ging. Und damit stand der neue Träger fest.
Die Katholische Pfarrkirchenstiftung St.-Johann-Baptist Beyharting, die ebenfalls einer Defizitübernahme von 80:20 zugestimmt hatte, betreibt mit den „Klostermäusen“ in Beyharting und der Kindertagesstätte „St. Laurentius“ in Ostermünchen bereits zwei Einrichtungen in der Gemeinde Tuntenhausen, zudem das „Spatzennest“ in Pfaffenhofen und die Kita „Balu“ in Großkarolinenfeld. Von etwa 70 Mitarbeitern werden circa 330 Kinder betreut. Weitere 100 kommen in Tuntenhausen bald hinzu.