Da wirst närrisch!

von Redaktion

Faschingszug in Vagen: 34 Wagen und rund 20000 Schaulustige

Vagen – Zur närrischen Hochburg mutierte gestern wieder Vagen. 20000 Schaulustige und Faschingsfans pilgerten regelrecht in den Ort der westlichsten Gemeinde im Landkreis, Feldkirchen-Westerham.

Bei dem 34 Motivwagen umfassenden Gaudiwurm, der sich durch die schmalen Straßen schlängelte, begeisterten vor allem die Themen „Rettet die Bienen“, „Trumps Mauerbau“ und lokale Geschehnisse wie die Tempo-30-Zone in Vagen. Umjubelt waren dabei auch die 16 maskierten Fußgruppen. Traditionell wurde der Umzug von der Polizei angeführt. Es folgten unter anderem die „Waither Böllerschützen“ sowie Dirndl- und Burschenvereine aus der Umgebung.

Prominenten Besuch gab es ebenfalls wieder bei der Faschingsgaudi: Auf der Ehrentribüne fanden sich unter anderem – und nicht als Verkleidung – die Bürgermeister der Nachbargemeinden wieder. Dabei war auch Landtagspräsidentin – sie hat ja Heimvorteil – Ilse Aigner.

Neben den überregionalen Themen standen vor allem die Probleme und „Schildbürgerstreiche“ in Sachen „Wohnungsnot“ auf dem Programm: „Die Stadtmenschen kaufen alles auf – da bleibt uns nur das Gartenhaus“ sowie das Thema Energie: „Nieder mit der Kohlekraft, Atomstrom aus der Nachbarschaft.“ Schon „alte Bekannte“ sind die Gruppen und Wagen von den Faschingsgilden. Sie gehören wie die Senatorenwagen dazu und werden auch entsprechend beklatscht.

Im Zweijahres-Rhythmus wandert der Gaudiwurm zwischen Bad Aibling und Vagen traditionell hin und her. Der gegenseitige Besuch der Tollitäten ist dabei Pflicht und so waren neben den Hausherren, Prinzessin Christina II. und Prinz Michael IV. ebenso auf ihren Prunkwagen auch die Aiblinger Hoheiten, Prinz Thomas III., singender Herrscher vom Gut Glosnhof zu Willing, und Prinzessin Christine I., Herrscherin über den klingenden Musikpalast zu Willing.

Neben jeder Menge Musik, Konfetti und ausgelassener Stimmung blickt die Polizei Bad Aibling ebenfalls auf einen „ruhigen“ Faschingszug zurück. „Keine besonderen Vorkommnisse vermeldeten die Einsatzkräfte. Sie hatten durch Präsenz von Anfang an alles im Griff. Positives Resümee zogen auch die Veranstalter, wie Präsident der Vagener Faschingsgilde Benedikt Meixner: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf, bei allerbestem Wetter.“ Bis in die Abendstunden wurde in Vagen gefeiert. Der ganze Ort ist an diesem Tag im Ausnahmezustand.

Vor dem Faschingstreiben gab es zudem heuer – wie alle sieben Jahre – eine Besonderheit: Die Schäffler aus Kolbermoor traten auf und zeigten ihre Tänze und das Jonglieren der Schnapsgläser in den Reifen. Jetzt kann man sie erst wieder in sieben Jahren sehen.

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