50 Jahre Faschingsgilde Bad Aibling

Jubiläumsball: Auf Zeitreise gegangen

von Redaktion

Faschingsgeschichte pur erlebten die Ballgäste beim Jubiläumsball der Aiblinger Faschingsgilde auf dem Tanzparkett und im Saal im Kurhaus. Von den 50 Prinzenpaaren seit 1968 war von 40 ehemaligen närrischen Regenten zumindest jeweils eine Person gekommen, um sich noch einmal dem Publikum zu präsentieren. Viele davon hatten ihre ehemaligen „hoheitlichen Roben“ an.

Bad Aibling – Auch die Garden aus „alten Zeiten“ zeigten ihr Können und bewiesen, dass sie noch nichts verlernt haben. Eine begleitende Ausstellung im kleinen Saal gab einen zusätzlichen Einblick in das halbe Jahrhundert seit Bestehen der Gilde.

Dass das „Geburtstagskind“ auch im 50. Lebensjahr nichts an Frische, Lebendigkeit, Energie und Begeisterung verloren hat, zeigte sich bereits beim Einmarsch der derzeit aktiven Aiblinger Karnevalisten. Die Gilde ist nach wie vor nicht nur quantitativ gut aufgestellt, sondern begeistert wie seit 49 Jahren auch mit tänzerischer Qualität. Selbst viele „Ehemalige“ kamen nicht aus dem Staunen heraus, als von der Kindershowtanzgruppe über die Jugendgarde und „große“ Garde bis hin zu Präsidium, Elferrat und den aktuellen Tollitäten eine so große Truppe in den Saal einzog.

Den ersten donnernden Applaus gab es dann für die jeweiligen Darbietungen der Aktiven. Gut befreundet sind die Aiblinger mit der Faschingsgilde aus Vagen, die zum „runden Geburtstag“ mit Präsidium und Prinzenpaar gekommen war und mit einer „Freundschafts-Tischstandarte“, die auch mit „hochprozentiger Flüssigkeit“ befüllt werden kann, gratulierte.

Inzwischen hatten die närrischen Herrscher aus den Jahren 1968 bis 1995 Aufstellung genommen. Beachtlich, dass bereits hier so manche Tollität noch im Original-Kostüm aus der damaligen Regentenzeit in den Saal einzog, jeweils begleitet von der einstigen „Einmarsch-Melodie“. Mit der Bekanntgabe der hoheitlichen Titel schwelgten nicht nur die Ballgäste, sondern auch Prinzessinnen und Prinzen selbst in karnevalistischen Erinnerungen. Vom aktuellen Prinzenpaar mit Orden ausgezeichnet, erhielt jede närrische Hoheit ein „Jubiläums-Sektglas“.

Fetzig wurde es dann mit der Garde aus dem Jahr 1992. Angeführt von „Major“ und jetziger Präsidentin Marianne Hartmann, die damals noch Donbeck hieß, wirbelten die „Altaktiven“ übers Parkett als seien sie nie aus der Übung gekommen. Ihnen gleich taten es die Garden aus den Jahren 2001 bis 2013: Ob nun zu fünft oder in noch fast voller Stärke, tänzerisches Können ist noch bei allen vorhanden, auch „wenn die Kondition eindeutig verbesserungswürdig ist“, wie Sandra Holzinger, Gardemajor von 2002 bis 2005, augenzwinkernd bemerkte.

Kräftiger Applaus war allen Showtänzen sicher, und auch die „Beach-Boys“ von 2001 wurden für ihren Auftritt frenetisch gefeiert. Bunt wurde es dann, als die Prinzen und/oder Prinzessinnen aus den Jahren 1996 bis 2017 auftraten. Hier war der Anteil an „robentragenden Tollitäten“ naturgemäß höher als bei den älteren Regenten, die gelegentlich nötigen kleinen Tricks um Jackett, Hose oder Kleid passend zu machen, konnten getrost „vernachlässigt werden“, so die Tollität von 2008, Prinz Johannes Rottmüller. Erstaunlich, wie die Paare teils sogar ihre Hebefiguren aus den damaligen Tänzen noch „drauf hatten“. Nach ein paar Tanzrunden mit der Band „MangfoiBriada“ wurde das Publikum mit dem Showteil der Garde 2018 und Prinzessin Magdalena I. und Prinz Xaver I. wieder in das „Hier und jetzt“ versetzt und bedachte auch diesen letzten Höhepunkt des Jubiläumsballs mit lange anhaltendem Beifall. uhe

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